Ökologische Aufwertung des Fechenheimer Waldes
Auf einer Fläche von zunächst 15,5 Hektar wird bereits für das Projekt Riederwaldtunnel auf eine forstliche Nutzung verzichtet. Diese Fläche soll künftig noch auf 19,4 Hektar erweitert werden. Das entspricht dann einer Größe von ca. 28 Fußballfeldern.
Das heißt, es werden keine Bäume mehr aus dem Wald entnommen. Gerade alte Bäume sind für die Natur besonders wichtig. Sie bleiben nun stehen – als Lebensraum für Fledermäuse, Vögel, Insekten und Kleinsäugetiere.
Der Fechenheimer Wald ist durch ein sehr enges Wegenetz erschlossen. Im Bereich der geplanten Anschlussstelle Borsigallee sowie in der Naturwaldzelle werden einige Wege aus der Nutzung genommen.
Der Untergrund dieser Wege wird bedarfsweise gelockert. Die zumeist schmalen Wege werden anschließend der freien Sukzession überlassen, d.h. sie wachsen zu. Breitere Wegeparzellen werden zusätzlich mit heimischen Gehölzen (Initialbepflanzung) bepflanzt. Anschließend werden die Wege mit Baum – und Strauchmaterial sowie Natursteinblöcken verschlossen.
Durch die Wegeaufgabe können Störungen durch Spaziergänger vermindert und die Lebensraumeignung für einzelne Tierarten verbessert werden. Die Begrünung der Wege führt darüber hinaus zu einer Förderung der Insektenwelt und somit zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für Insekten fressende Tierarten wie die Bechsteinfledermaus.
Auch nach der Umwandlung der Wege ist der Wald gut erschlossen. Mensch und Tier nutzen den Wald zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Bereichen.
Die genannten Maßnahmen stehen im Einklang mit dem Arten- und Biotopschutzkonzept der Stadt Frankfurt am Main.
Zitat:
„VORRANGIGES ZIEL:
100 Prozent naturnaher Wald
Langfristig können die zahlreichen Arten der Frankfurter Wälder nur dann gefördert und geschützt werden, wenn sich auf 100 Prozent der Fläche ein naturnaher Waldbestand entwickelt und dabei wesentliche Teile ganz ohne Nutzung bleiben. Solch eine dynamische natürliche Waldentwicklung schafft vielfältige Habitatstrukturen. Zudem fördert der damit zunehmende Anteil an Alt- und Totholz seltene Pilz- und Insektenarten. Naturnahe Wälder mit ihrer Vielfalt an standortheimischen Baumarten sind außerdem widerstandsfähiger gegen den Klimawandel als arten- und strukturarme Forste.
Beispiele für Maßnahmen zur Erhaltung von naturnahen Wäldern durch Prozessschutz
▪ Überführung von Waldbeständen in den Prozessschutz durch kurzfristigen sowie langfristig
dauerhaften und vollständigen Nutzungsverzicht.
▪ Sperrung aller Trampelpfade und ähnlicher nicht offizieller Wege: bevorzugt durch ein
„Aufreißen“ der Pfade und dauerhafte Querbauten aus Stämmen und größeren Ästen.
▪ Rückbau von Wander-, Reit- und Fahrradwegen und dadurch Reduzierung der Bereiche mit
Verkehrssicherungsmaßnahmen.“
Quelle: Stadt Frankfurt am Main, Der Magistrat, Umweltamt – Kurzfassung Arten- und Biotopschutzkonzept; Seite 25, Stand September 2021.