Umweltaspekte

Jedes große Bauprojekt bedeutet einen Eingriff in die Umwelt und die Lebensumstände der Menschen, das ist unvermeidlich. Umso wichtiger sind Maßnahmen, die diese Eingriffe so weit wie möglich begrenzen oder einen Ausgleich schaffen. Das ist der Sinn der Landschaftspflegerischen Begleitplanung (LBP). Dort wird untersucht und dann geregelt, welche Bereiche besonders zu schützen sind, welche negativen Auswirkungen zu vermeiden sind, welche Ausgleichsmaßnahmen stattfinden müssen und wie gegebenenfalls an anderen Orten Ersatz geschaffen werden kann. Außerdem wird in dem Plan festgeschrieben, wie das Bauprojekt und sein Umfeld zu gestalten sind.


Zu den festgelegten landschaftspflegerischen Schutzmaßnahmen beim Lückenschluss A661/A66 gehören:

  • Schutzzäune für Bäume, Gehölzgruppen und andere Vegetationsflächen in einer Länge von 1.270 Metern
  • Schutzvorkehrungen für 127 einzelne Bäume
  • Schutzzäune für den Waldbestand in einer Länge von 1.700 Metern
Vegetationsschutzzäune im Baubereich

Vermeidungsmaßnahmen sind zum Beispiel:

  • Zum Schutz von nistenden Vögeln und anderen wildlebenden Tierarten dürfen Bäume auf dem Baufeld nur zwischen dem 1. November und dem 28. Februar gefällt und gerodet werden.
  • Höhlenbäume, die gefällt werden müssen, werden zuvor kontrolliert, ob in ihnen Fledermäuse leben.
  • Die Baustelle wird von März bis Oktober bei Nachtarbeiten abgeschirmt, um Streulicht zu vermeiden.
  • Zauneidechsen auf dem Baugelände wurden vor Beginn der Arbeiten umgesiedelt.
  • Damit Fledermäuse nicht mit Fahrzeugen kollidieren, werden Überflughilfen aufgestellt: Bäume in Großkübeln sorgen dafür, dass die Tiere hoch genug aufsteigen, ehe sie das Baugelände überfliegen.
  • Um Lärm und Lichtstrahlung abzuschirmen, werden am Erlenbruch-Dreieck und an der Anschlussstelle Borsigallee Irritationsschutzwände errichtet.
geschützter Vegetationsstreifen nördlich der Straße Am Erlenbruch
Temporäre Überflughilfe im Baubereich

Zur Kompensation von unumgänglichen Umwelteingriffen wurden in den vergangenen Jahren die folgenden Ausgleichsmaßnahmen bereits vorgenommen:

  • Im Jahr 2018 erfolgte die Pflanzung von Auwald (12.000 Jungbäume auf 35.200 Quadratmetern) sowie die Anlage von naturnahem Grünland und einer extensiv genutzten Frischwiese (32.300 Quadratmeter) zwischen dem Schwanheimer Ufer und dem Main-Südufer. Bei einer extensiven Nutzung überwiegt die natürliche Entwicklung gegenüber dem Eingriff durch den Menschen.
  • Im Fechenheimer Wald wird auf einer Fläche von 155.000 Quadratmetern auf eine forstwirtschaftliche Nutzung verzichtet.
  • In den städtischen Grünflächen an der Leuchte in Bergen-Enkheim sind auf 5.900 Quadratmetern Kleinstrukturen angelegt worden, die Reptilien Lebensraum bieten.
  • Nördlich der Straße Am Erlenbruch sind auf 2.055 Quadratmetern heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher gepflanzt worden, die die vorhandene Vegetation ergänzten.
  • Im Fechenheimer Wald wurden 75 Fledermauskästen angebracht.
  • Nahe dem Frankfurter Stadtteil Seckbach wurden auf einer Fläche von 6.800 Quadratmetern Streuobstwiesen angelegt.
Jungbäume am Schwanheimer Ufer
Ersatzbiotop für Eidechsen

Weitere Ausgleichsmaßnahmen sind festgelegt worden:

  • Der Fechenheimer und der Enkheimer Wald, die als schutzbedürftige Bannwaldgebiete eingestuft sind, werden durch eine breite Grünbrücke über die A66 verbunden. Sie ersetzt die bestehende Wirtschaftswegebrücke und kann auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Vor allem aber bietet die Grünbrücke einen sicheren Überweg für Tierwanderungen.
  • Am Erlenbruch und am Teufelsbruch werden auf einer Fläche von 3.800 Quadratmetern heimische Bäume und Sträucher gepflanzt.
  • Im Teufelsbruch wird auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern eine naturnahe FIießgewässerverbindung wiederhergestellt.
  • Im Übergang von den Verkehrsflächen der Autobahn zum Waldbestand werden im Fechenheimer Wald auf einer Fläche von 8.440 Quadratmetern Bäume und Sträucher gepflanzt.
  • Im Bereich der Baumaßnahmen werden 328 Bäume gepflanzt, teils als Einzelbäume, teils als Baumreihen und Alleen.
  • Im Bereich der neuen Anschlussstelle Borsigallee werden auf einer Fläche von 9.500 Quadratmetern Eichen gepflanzt.
Die bestehende Brücke „Am Roten Graben“ wird durch eine Grünbrücke ersetzt

Die Landschaftspflegerische Begleitplanung umfasst auch Ersatzmaßnahmen an anderen Orten:

  • An A5 und B3 werden auf einer Fläche von 75.000 Quadratmetern Erdwälle begrünt und bepflanzt.

 

Eine weitere Ersatzmaßnahme ist bereits erfolgreich abgeschlossen:

  • Am Fechenheimer Mainbogen wurde eine neue Wasserfläche von 7.500 Quadratmetern geschaffen: ein sogenanntes „Altwasser“, das Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Darüber hinaus stelltes bei Hochwasser den Ausgleich zwischen Main und Aue wieder her.
Altwasser am Mainbogen

Zu den vorgeschriebenen nachfolgenden Gestaltungsmaßnahmen gehört:

  • Auf einer Gesamtfläche von 159.000 Quadratmetern sind im Zusammenhang mit dem Bau des Riederwaldtunnels und der Vollendung der A661 Landschaftrassen und Grünflächen anzulegen sowie Bäume und Sträucher zu pflanzen.

Nicht alle Eingriffe können direkt an Ort und Stelle ökologisch sinnvoll ausgeglichen werden. In diesem Fall wird ein sogenanntes Ökokonto genutzt. Dies hat den Vorteil, dass Naturschutzmaßnahmen gebündelt auf größeren Flächen durchgeführt werden können, anstatt als viele kleine unzusammenhängende Einzelaktionen. So entsteht ein zusammenhängenden Ökosystem, und der ökologischeWert dieser Maßnahmen ist dadurch verbessert.

  • Am Airfield Büdingen ist auf 500 Quadratmetern ein Feuchtbiotop angelegt worden.
  • Im Fechenheimer Wald ist ein 1.000 Quadratmeter großer Amphibienteich entstanden.